Standort und Verkehr
Die Standortfrage
- Der ganze Komplex der Arena wird in das vorhandene Grundstück förmlich hineingezwängt!
- Deshalb müssen auch „auskragende Teile“ im Bereich der Pleichach zugelassen werden, da sonst der Platz offenbar nicht reicht.
- Der geplante Bauplatz liegt östlich der Grombühlbrücke, zwischen Bahngleisen und Hotelturm – ein Bereich, der bereits heute verkehrlich stark beansprucht ist.
die Halle ist kein „Leuchtturmprojekt“, sondern ein Fremdkörper im Stadtbild
Wir fragen:
Wer hat das Grundstück nach welchen Kriterien ausgewählt? Spielten dabei Investoren-Interessen eine große Rolle, denen das Grundstück gehört und es jetzt der Stadt Würzburg verkaufen wollen?
Grombühl ist ein dicht besiedelter Stadtteil mit vielen Familien, Studierenden und älteren Menschen. Lärm durch Veranstaltungen, An- und Abreise sowie mögliche Verdrängungseffekte (z. B. steigende Mieten, Parkplatznot) beeinträchtigen die Lebensqualität. Grombühl erstickt zeitweise im Verkehr! Parkdruck durch Besucher, die in Wohnstraßen ausweichen, Lärm und Lichtemissionen bei Abendveranstaltungen sind zu erwarten. Der Durchgangsverkehr, wenn Navigationssysteme Besucher durch Grombühl leiten, erhöhen die Belastung weiter. Dabei ist Grombühl bereits durch Klinikverkehr und enge Straßenstruktur stark beansprucht – eine zusätzliche Belastung ist nicht hinzunehmen!
Verkehr – Fährt jeder Besucher mit der Bahn?
- Die gute ÖPNV-Anbindung der Arena erkennen wir an. Wenn also alle Besucher mit der Bahn oder dem Bus kommen würden, wäre alles gut – ist dem so?
- Bei Großveranstaltungen bis zu 7000 Besucher droht eine massive Verkehrsbelastung. Vor allem an den Nachmittags- und Abendstunden.
- Die Schweinfurter Straße, der Mittlere Ring und die Nordtangente sind die meist befahrensten Straßen in Würzburg
- Zusätzlicher Verkehr wird zu Staus, weiteren Lärm und Luftverschmutzung führen.
- Die Zufahrtswege über die Kohlenhofstrasse und die geplante Brücke sind sehr begrenzt! Das führt zu Engpässen.
Verkehrsplanung
Das Verkehrsgutachten zeigt die Situation wie sie heute schon ist deutlich auf:
Zitat:
„Der Engpass am Kreisverkehr Berliner Platz ist schon im Istzustand während der Nachmittagsspitze gegeben“ oder an anderer Stelle:
„den schon in der heutigen Situation stark belasteten Kreisverkehr“
Wieso der Gutachter dann aber bei weiter zunehmenden Verkehr durch die Arena (Tagungen, Konzerte) zum Schluss kommt, dass „keine Veränderung des Verkehrsablaufs aufgrund der Neuverkehre der Halle zu erwarten sind“, bleibt sein Geheimnis. Immerhin werden lt. Gutachten 30 % der Verkehre bei Tagungen über den Ring abgewickelt! Zusätzlich zum bisherigen! Es wird empfohlen bauliche Maßnahmen am Knoten Haugerring/Berliner Platz vorzunehmen – welche sollen das sein? Was bringen die? An dieser Stelle wurde schon im Rahmen der anderen Baumaßnahmen „gebastelt“ und keine Verbesserung gebracht.
Fazit:
Es gibt bislang keine detaillierten Konzepte, wie der zusätzliche Verkehr gesteuert werden soll
Parkraum
- Die Mitnutzung der Talavera – Parkfläche wird im Gutachten als absolutes Muss betrachtet, übersieht aber die jetzt schon große Nutzung und teilweise Überlastung des gesamten Bereiches bei Veranstaltungen!
- Wer zahlt und organisiert einen Shuttleservice von der Talavera zur Halle, wie er im Gutachten empfohlen wird?
- Ein funktionierendes Parkleitsystem, dass die „Verkehrsteilnehmer frühzeitig über die Belegung informiert“ mahnt der Gutachter an. Das gibt es nicht.
- Im Gutachten wird empfohlen, dass das Parkhaus an der Halle „ausschließlich als VIP-Parkhaus“ genutzt wird. Wie wird das geregelt, wie erfährt die Masse der Konzertbesucher davon?
Fußgänger
Die Fußgängerverbindung zum/vom Hauptbahnhof sollte lt. Gutachten hinter dem Studentenwohnheim erfolgen. Dazu gibt es noch keine Planung – wir fragen zudem, wie sich die Massen von Fußgänger und Massen von PKW´s und Fahrradfahrer zur Arena hin und wegbewegen sollen?
Mobilitätsstrategie
- In Zeiten von Klimaschutz und Verkehrswende wird kritisiert, dass die Arena nicht konsequent auf nachhaltige Mobilität ausgerichtet ist. Es fehlen klare Konzepte für Fahrradverkehr, Shuttle-Systeme oder Anreize für ÖPNV-Nutzung.
- Das Veranstaltungsangebot (Basketball, Konzerte, Messen) wird voraussichtlich primär regional und lokal attraktiv sein – also für Menschen aus dem Umland (z. B. Landkreis Würzburg, Main-Spessart, Kitzingen, Schweinfurt). Diese Zielgruppe ist nicht primär bahnaffin, sondern nutzt erfahrungsgemäß den PKW als Hauptverkehrsmittel, insbesondere abends oder am Wochenende. Die Zugverbindungen lassen vielfach auch keine andere sinnvolle Abreise zu.
Fazit:
Die überdimensionierte Multifunktionsarena ist an diesem Standort auch aus Verkehrlicher Sicht abzulehnen. Es ist eine Lage, bei der sich sämtliche Verkehrsteilnehmer – Auto-, Bus-, Fahrrad- und Pkw-Fahrer sowie die Fußgänger gegenseitig das Leben schwer machen müssen und den wenig vorhandenen Platz streitig. Wir wollen das nicht!
